Stellvertreterwahlrecht
[Apr 12, 2008; Miscellaneous, German]

Nachdem Herzog richtig bemerkt hat, dass die Politik Gefahr läuft, die Rentner auf Kosten der Jungen mit Wahlgeschenken zu überhäufen, liest man plötzlich überall vom Stellvertreterwahlrecht. Kinder sollen Wahlstimmen bekommen, um den steigenden Einfluss der Rentner im Wahlsystem zu bremsen. Damit die kleinen Racker aber nicht für einen Lolli das Kreuz bei der NPD machen, werden die Stimmen fürsorglichen Eltern übertragen.

Gute Idee? Nein, weil Herzogs Bemerkung - und damit auch alle daraus gezogenen Schlüsse - viel zu kurz greift.

Der Konflikt ist nicht zwischen jung und alt, sondern zwischen Steuerzahler und Transferleistungsempfänger. Zu letzteren gehören eben nicht nur Rentner, sondern auch die berühmten bildungsfernen Schichten. Und was machen die anstatt sich zu bilden oder zu arbeiten? Richtig: Kinder.

Käme es also zum Stellvertreterwahlrecht, dann würden Menschen, die kaum ihr eigenes Leben regeln können, plötzlich mit Wahlstimmen überhäuft.

Da trifft es sich auch gut, dass die Hartz-IV-Sätze an die Rente gekoppelt sind.

 
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